Zahnbehandlung bei Angstpatienten
Der Gedanke an einer Zahnbehandlung kann bei manchen Patienten oft Angstgefühl hervorrufen. Einige haben schlaflose Nächte, die anderen schweißnasse Hände. Viele haben Angst vor der Spritze oder Angst vor dem Bohrer. Das alles ist eine natürliche Reaktion, die bei fast 70% aller Patienten vorkommt. Angstpatienten schieben oft dringende Zahnbehandlungen auf oder verzichten überhaupt auf einen notwendigen Besuch beim Zahnarzt. Dadurch verschlimmert sich aber die Situation nur noch für sie und ihre Zähne.
Damit Sie Ihre Ängste überwinden können, bieten wir Ihnen bei Wunsch die Lachgassedierung an.
Lachgas
Lachgas wird meistens eingesetzt, um Angstpatienten zu helfen, ohne Schmerz und entspannt eine Zahnbehandlung zu absolvieren und wird schon seit Jahrzehnten als Sedierungsmittel angewandt. Es kann bei Patienten ab 6 Jahren eingesetzt werden. Daher eignet es sich besonders für Kinder mit großer Angst vor einem Zahnarztbesuch.
Lachgas ist ein unsichtbares und geruchloses Gas, das leicht süßlich schmeckt, und eine angenehme Entspannung und Gleichgültigkeit bewirkt. Es reduziert (unterdrückt) die Angst beträchtlich und verringert das Schmerzempfinden. Die Patienten gleiten in eine Art Trancezustand, sind aber bei Bewusstsein und auch ansprechbar.
Nach einer Lachgassedierung ist der Patient völlig fit und fahrtüchtig. Daher können Patienten mit eigenem Auto zu uns kommen.
Das Lachgas ist nebenwirkungsfrei, da es in keine Wechselwirkung mit dem Körper treten kann. Es wirkt einschläfernd und dämpft die Angst. Der Patient zeigt während der Behandlung keinerlei körperliche Reaktionen wie Würgereiz, eine oft unangenehme Reaktion bei Angstpatienten, die oft vorkommen kann. Eine Alternative zur Minderung des Würgereflexes ist die Mundakupunktur, die unsere Patienten besonders gern in Anspruch nehmen.
Die Angst vor einem Zahnarztbesuch kann dazu führen, dass eine Zahnerkrankung in Kauf genommen wird und lieber auf die Zahnbehandlung verzichtet wird. Die Folge dieser Vernachlässigung können größere Schäden am Zahn, Zahnfleisch und Knochen sein und noch kompliziertere Zahnbehandlungen nach sich ziehen, die für Patienten noch schmerzhafter sein können.
Wir sprechen ausführlich mit Angstpatienten über den Einsatz vom Lachgas im Vorfeld eines zahnärztlichen Eingriffes. Wir erklären ihnen den Ablauf der Behandlung, die Risiken und Nebenwirkungen. Generell handelt es sich bei einer Lachgassedierung um ein Routineverfahren. Während der Behandlung ist der Patient unter ständiger Beobachtung des Arztes. Nach der Behandlung mit Lachgas bleiben Patienten noch eine Weile bei uns in unserer Praxis, bis wir noch einmal ihren Gesundheitszustand überprüft haben. Nur wenn alles in Ordnung ist, darf der Patient seinem normalen Alltag nachgehen.
Lachgas eignet sich fast für jeden Patienten. Doch Kontraindikation für die Behandlung sind Schwangerschaft, schwere Lungenerkrankungen (z.B. Pneumothorax, COPD), Rhinitis, Sinusitis, Ileus, Mittelohrentzündung und Beeinträchtigung des Patienten nach Schädel-Hirn-Verletzungen oder Augen-OPs.
Wir sind stets bemüht, unseren Patienten ein freundliches und angenehmes Ambiente anzubieten. Ihre Ängste und Sorgen nehmen wir sehr ernst und helfen durch das Gespräch, sich zu öffnen und somit Angst abzubauen, was für die Behandlung und die Therapie besonders hilfreich ist.
Wie funktioniert die Sedierung?
Patienten bekommen eine kleine Maske aus Silikon über die Nase, die mit dem Lachgasgerät verbunden ist. Das Ein- und Ausatmen geht ohne Behinderung weiter. Die Maske lässt sich bequem tragen.
Am Anfang und am Ende der Sedierung wird reiner Sauerstoff eingeatmet. Zur Sedierung wird die Lachgaskonzentration langsam erhöht.
Sollte sich der Patient unwohl fühlen, kann dies durch Stoppen der Lachgaszufuhr sofort korrigiert werden.
Sobald sich der Patient entspannt und wohl fühlt, ist die richtige Menge der Lachgas-Konzentration ermittelt. Auf diese Art wird für jeden Patienten die Menge des notwendigen Lachgases individuell bestimmt.
Während der gesamten Sedierung werden die Sauerstoffsättigung im Blut und der Puls des Patienten mit einem Pulsoxymeter überwacht.
Ist die Zahnbehandlung zu Ende, wird die Lachgaszufuhr gestoppt und der Patient atmet reinen Sauerstoff ein. Innerhalb von etwa fünf Minuten ist die Wirkung des Lachgases nicht mehr vorhanden, der Patient hat keinerlei körperliche Einschränkungen und kann selbständig die Praxis verlassen.
Unterschiede zwischen Lachgassedierung und Vollnarkose
Sedierung bezeichnet in der Medizin die Dämpfung von Funktionen des zentralen Nervensystems durch Beruhigungsmittel wie z.B. Lachgas. Das Lachgas ist schlaffördernd und lindert gezielt Unruhezustände. Das reduziert die Stressbelastung für den Patienten und er bleibt trotzdem ansprechbar.
Bei Vollnarkose muss ein Anästhesist anwesend sein und den Patienten mit künstlicher Beatmung versorgen. Bei der Lachgassedierung ist das nicht notwendig, da sie die einzige Sedierungsart ist, bei der Patienten bei Bewusstsein bleiben. So kann die Kommunikation zwischen dem Patienten und dem behandelnden Arzt weiter stattfinden und der Patient erlebt die Behandlungszeit ohne negative Eindrücke und Angst, was die zukünftigen Zahnarztbesuche für ihn erleichtert.
Im Gegensatz zur Vollnarkose braucht der Patient keine Begleitung. Eine Ausnahme sind Kinder, die nur in Begleitung von Erziehungsberechtigten behandelt werden dürfen.
Wenn Sie Fragen haben oder einen Termin mit uns vereinbaren möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf!